Das Interesse an Cannabis-Anbauvereinen in Niedersachsen ist groß. Viele Menschen wollen sich zusammenschließen, um gemeinsam legal Cannabis anzubauen. Doch nicht jeder Antrag wird genehmigt. Laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen warten derzeit 45 Vereine auf ihre offizielle Erlaubnis. Insgesamt wurden bisher 83 Anträge eingereicht, von denen 30 erfolgreich waren. Acht Anträge wurden abgelehnt. Die häufigsten Gründe für eine Ablehnung sind Verstöße gegen die strengen Regeln – insbesondere beim Jugend- und Gesundheitsschutz.
Welche Regeln müssen Cannabis-Clubs einhalten?
Damit ein Cannabis-Anbauverein eine Genehmigung bekommt, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein:
- Alle Mitglieder müssen mindestens 18 Jahre alt sein.
- Jedes Mitglied muss seit mindestens sechs Monaten in Deutschland leben.
- Ein Verein darf maximal 500 Mitglieder haben.
- Der Standort des Clubs darf nicht in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen sein (Mindestabstand: 200 Meter).
Wenn ein Antrag abgelehnt wird, können die Antragsteller die Mängel beheben und einen neuen Antrag stellen.
In welchen Städten gibt es bereits genehmigte Clubs?
Die meisten offiziell zugelassenen Cannabis-Clubs gibt es in Braunschweig – dort sind bereits drei Vereine genehmigt. Die meisten Anträge wurden jedoch im Landkreis Göttingen gestellt, wo acht Vereine auf ihre Zulassung hoffen. Auch in Hannover, Braunschweig und im Landkreis Harburg gibt es jeweils fünf Anträge.
Erste legale Cannabis-Ernte in Ganderkesee
Seit Juli 2024 dürfen die genehmigten Anbauvereine offiziell Cannabis anbauen und die Ernte unter ihren Mitgliedern verteilen. Ein Club in Ganderkesee bei Oldenburg war nach eigenen Angaben der erste Verein in Deutschland, der legal Cannabis geerntet hat. Dies zeigt, dass die Bewegung der Cannabis-Clubs wächst.
Wie viel Cannabis dürfen Mitglieder bekommen?
Es gibt klare Regeln für die Abgabe von Cannabis:
- Mitglieder ab 21 Jahren dürfen maximal 25 Gramm pro Tag und bis zu 50 Gramm pro Monat erhalten.
- Mitglieder zwischen 18 und 21 Jahren dürfen höchstens 30 Gramm pro Monat bekommen. Zudem darf ihr Cannabis einen maximalen THC-Gehalt von 10 % haben.
Neben den bürokratischen Hürden müssen sich die Anbauvereine also auch an strenge gesetzliche Vorgaben halten. Trotzdem wächst das Interesse an den Cannabis-Clubs weiter. Viele Menschen hoffen, bald legal ihr eigenes Cannabis anbauen und konsumieren zu können.