Die Firma Puffco, bekannt für ihre Cannabis-Vape-Geräte, hat ein Video auf Instagram veröffentlicht, in dem sie sich gegen die Plattform und deren Mutterkonzern Meta wehrt. Sie kritisieren, dass Inhalte rund um Cannabis von Instagram oft gelöscht oder blockiert werden, obwohl viele dieser Beiträge völlig legal sind.
Warum wird Cannabis-Content auf Instagram gelöscht?
Viele Unternehmen und Privatpersonen, die sich mit Cannabis beschäftigen, haben in den letzten Jahren Probleme mit Social-Media-Plattformen. Instagram entfernt regelmäßig Beiträge oder sperrt ganze Accounts, wenn diese über Cannabis-Produkte oder deren Nutzung sprechen. Auch wenn Cannabis in vielen Ländern und US-Bundesstaaten legal ist, werden solche Inhalte oft als Verstoß gegen die Plattform-Richtlinien gewertet.
Puffco wollte eigentlich nur für seine Black-Friday-Angebote werben. Doch stattdessen entschieden sie sich, auf das größere Problem aufmerksam zu machen: die Zensur von Cannabis-Content. In ihrem Video wird gezeigt, wie eine Community aus verschiedenen Menschen – darunter ein Veteran, eine Krebspatientin und ein Freizeitnutzer – plötzlich von einer Art „Überwachungsroboter“ als Regelbrecher markiert wird. Der Roboter soll die Gruppe zerstören, weil sie über Cannabis spricht.
Ein Charakter im Video verteidigt die Gruppe und erklärt, dass der Veteran Cannabis nutzt, um seine Psyche zu stabilisieren, während die Krebspatientin es zur Schmerzbehandlung und gegen Appetitlosigkeit einsetzt. „Wir wollen nur in Ruhe existieren, ohne ständig gelöscht zu werden“, heißt es in dem Clip.
Kritik an den Social-Media-Plattformen wächst
Puffcos Video hat bereits viel Aufmerksamkeit erregt. In den Kommentaren unter dem Post beschweren sich viele Nutzer über Instagram und Meta. Manche fragen sich, warum Cannabis-Inhalte blockiert werden, während anstößige oder sogar gewaltverherrlichende Inhalte problemlos online bleiben. Ein Kommentar fasst es so zusammen: „Verrückt, wie diese Plattform Sex verkauft, aber Medizin blockiert.“
Meta hat in den letzten Jahren einige Änderungen an seinen Richtlinien vorgenommen. 2023 erlaubte das Unternehmen die Werbung für einige CBD-Produkte, allerdings nur unter strengen Bedingungen. THC-haltige Cannabis-Produkte dürfen weiterhin nicht beworben werden. Auch Threads, eine Microblogging-Plattform von Meta, sorgt für Ärger: Wer dort nach „Marihuana“ sucht, bekommt einen Hinweis mit Suchtberatungsstellen angezeigt – während dies bei Alkohol oder Tabak nicht der Fall ist.
Andere Plattformen und ihre Cannabis-Richtlinien
Nicht nur Meta schränkt Cannabis-Content ein. Auch andere große Internetkonzerne haben strenge Regeln:
- Twitter/X: Die Plattform hat 2022 ihre Cannabis-Werberichtlinien gelockert. Unternehmen, die als „zertifizierte Werbepartner“ gelten, dürfen nun Bilder von Cannabis-Produkten in ihren Anzeigen verwenden.
- Google: Seit Januar 2023 erlaubt Google Werbung für CBD-Produkte, aber nur, wenn sie von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) zugelassen sind und weniger als 0,3 % THC enthalten.
- Twitch: Die Streaming-Plattform erlaubt Partnerschaften mit Alkoholmarken, aber Werbung für Cannabis-Produkte ist strikt verboten.
- Apple: Das Unternehmen hat 2021 seine Regeln gelockert, sodass Cannabis-Lieferdienste wie Eaze ihre Produkte über iPhone-Apps verkaufen können.
- TikTok: In New York forderten Behörden 2022 TikTok auf, die strengen Werbebeschränkungen für Cannabis-Informationen zu überarbeiten – bisher ohne Erfolg.
Die Forderung: Fairere Regeln für Cannabis-Inhalte
Die Kritik an Meta, Instagram und anderen Plattformen wächst. Viele in der Branche fordern klarere und fairere Richtlinien für Cannabis-Inhalte. Wenn Alkohol und Tabak beworben werden dürfen, sollte das auch für legale Cannabis-Produkte gelten, so die Argumentation.
Ob sich die Regeln in Zukunft ändern werden, bleibt abzuwarten. Bis dahin müssen viele Cannabis-Unternehmen kreative Wege finden, um ihre Kunden zu erreichen – sei es durch Backup-Accounts, alternative Plattformen oder gezielte Kampagnen wie das Video von Puffco.