8.3 C
Berlin
Sonntag, März 16, 2025
spot_img

Frauen treiben den Cannabis-Wellness-Trend voran

Frauen nehmen eine immer wichtigere Rolle in der Cannabis-Industrie ein. Sie beeinflussen nicht nur Markttrends, sondern könnten auch dazu beitragen, der Branche neuen Schwung zu verleihen.

Immer mehr Frauen nutzen Cannabis gezielt für ihr Wohlbefinden – sei es zur Entspannung, für besseren Schlaf oder zur Schmerzbehandlung. Das veranlasst viele Unternehmen dazu, ihre Produkte gezielt auf diese Bedürfnisse auszurichten. Von gesundheitsbewussten Esswaren bis hin zu Pflegeprodukten mit Cannabis – die Nachfrage nach innovativen, alltagstauglichen Produkten wächst.

Cannabis als Teil eines gesunden Lebensstils

Laut David Kooi, CEO der Cannabis-App „Jointly“, setzen Frauen Cannabis bewusster ein als Männer. Sie sehen es als Werkzeug zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und wählen gezielt Produkte, die sich gut in ihre gesunde Lebensweise einfügen.

Die Daten von „Jointly“ zeigen, dass 55 % der Nutzerinnen weiblich sind. Zudem konsumieren Frauen häufiger mit ihrem Partner (28 % im Vergleich zu 19 % der Männer). Besonders interessant: Frauen haben eine um fast 10 % höhere Erfolgsquote bei der Anwendung von Cannabis zur Schmerzlinderung und Erholung.

Studien bestätigen diesen Trend: 2023 haben Frauen zwischen 19 und 30 Jahren erstmals mehr Cannabis konsumiert als Männer in derselben Altersgruppe – ein Novum seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1975.

Produkte für den weiblichen Alltag

Die Gestaltung von Produkten, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, ist entscheidend. Chloe Steerman von der Marketingagentur Grasslands erklärt, dass es nicht ausreicht, ein Produkt einfach rosa oder lila zu verpacken. Frauen erwarten durchdachte Produkte, die ihren Bedürfnissen entsprechen, etwa in Form von Lotionen, Balsamen oder sanften Cannabis-Getränken.

Oft werden Entscheidungen in der Branche aber noch von Männern getroffen, was es schwierig macht, wirklich bedarfsgerechte Produkte für Frauen auf den Markt zu bringen. Steerman ist jedoch optimistisch: „Es gibt viele brillante Frauen in der Cannabis-Branche mit innovativen Ideen – sie brauchen nur die richtigen Chancen.“

Gezielte Lösungen für Frauen

Narmin Jarrous, Entwicklungsleiterin bei „Exclusive Brands“ in Michigan, hat mit „Neno’s Naturals“ eine Produktlinie geschaffen, die ihr gegen ihre Endometriose-Symptome geholfen hat. Dabei war ihr bewusst, dass sie nicht nur sich selbst, sondern vielen anderen Frauen helfen konnte.

„Ich dachte, das sei eine offensichtliche Marktlücke, aber sobald man in Meetings geht, merkt man, dass viele das nicht so sehen“, sagt sie. Sie fordert die Branche auf, sich intensiver mit den Bedürfnissen von Frauen zu befassen, insbesondere wenn es um Beschwerden wie Menstruationsschmerzen oder chronische Schmerzen geht.

Altes Wissen trifft moderne Cannabis-Trends

Smrita Choubey, CEO von „Veda Warrior“ in New Jersey, verbindet in ihren Cannabis-Produkten die Prinzipien der Ayurveda-Heilkunde mit moderner Wissenschaft. Ihre Cannabis-Butter und -Öle sollen körperliche Heilprozesse unterstützen.

Rund 65 % ihrer Kunden sind Frauen. Obwohl die Verpackung bewusst neutral gestaltet ist, entwickelt das Unternehmen spezielle Produkte für Frauen, darunter Gummibärchen und Balsame zur Linderung von Menstruationskrämpfen oder Gelenkbeschwerden.

Mehr Lebensqualität für Frauen

Auch Unternehmen, die nicht gezielt Frauen ansprechen, unterstützen zunehmend weibliche Unternehmerinnen in der Cannabis-Branche. So kooperiert „Connected Cannabis Co.“ aus Kalifornien mit Olivia Alexander, der Chefin von „Kush Queen“, um zum Weltfrauentag ein besonderes Produktpaket herauszubringen. Es enthält eine Badebombe, ein Gleitmittel und zwei Sativa-Pre-Rolls – eine Sorte, die laut Alexander die sexuelle Erfahrung verbessern kann.

Zudem greifen Frauen häufiger zu Cannabis-Getränken als Männer, erklärt Kayla Weier von „Fable“, einem Hersteller berauschender Hanf-Drinks. Bei einem Verkostungsevent bestand die Mehrheit der Teilnehmer aus Frauen, und sämtliche Verkäufe wurden von Frauen getätigt.

„Frauen werden oft als typische „Cannabis-Mütter“ oder „Soccer Moms“ bezeichnet, aber das trifft nicht zu“, sagt Weier. „Unsere Kundinnen sind vor allem berufstätige Frauen mittleren Alters. Wir berücksichtigen das in unserer Sprache und im Design unserer Produkte.“

Fazit

Frauen sind eine treibende Kraft in der Cannabis-Industrie. Sie nutzen Cannabis bewusster, setzen klare Anforderungen an die Produktgestaltung und verändern die Marktdynamik. Unternehmen, die diesen Trend erkennen und gezielt Produkte für weibliche Konsumenten entwickeln, haben große Chancen, in einem umkämpften Markt erfolgreich zu sein.

Benjamin
Benjamin
Benjamin beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Cannabis in all seinen Facetten. Die aktuellen Entwicklungen zur Entkriminalisierung beobachtet er mit einer Mischung aus Sorge und Bewunderung. Dabei ist es ihm wichtig, das Thema aus einer neutralen Perspektive zu betrachten – ohne es zu verteufeln oder unkritisch gutzuheißen. Er strebt danach, einen allumfassenden Blick auf die verschiedenen Aspekte des Themas zu werfen und unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten.

Ähnliche Beiträge

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Übermässiger Cannabiskonsum kann zu Problemen führen. Wie sieht es bei Dir aus: Hast Du ein problematisches Konsumverhalten?

Teste Dein Konsumrisiko.

Neueste Beiträge

Vorsicht beim Konsum von Cannabis. Der Konsum kann bei Personen mit entsprechender Veranlagung das Risiko erhöhen, an einer Psychose zu erkranken - insbesondere bei häufigem Konsum und frühem Einstieg.

Informiere Dich hier zu Risiken von Cannabiskonsum