Immer mehr Unternehmen, die Cannabis-Vaporizer herstellen, verlagern ihre Produktion aus China in andere Länder. Der Grund: Hohe Importzölle auf chinesische Produkte, die in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind. Aktuell liegen die Zölle auf in China hergestellte Vape-Produkte bei insgesamt 45 %. Viele Hersteller befürchten nun, dass einige Unternehmen aus Kostengründen auf minderwertige Komponenten ausweichen könnten – mit potenziellen Risiken für die Verbraucher.
Verlagerung der Produktion: Ein langwieriger Prozess
Bereits 2018 erhob die US-Regierung unter Präsident Trump erste Zölle auf chinesische Vape-Produkte. Viele Hersteller begannen daraufhin, nach Alternativen zu suchen, um den Preisdruck abzufedern. Einige Unternehmen mussten die zusätzlichen Kosten selbst tragen, um ihre Kunden nicht zu verlieren. So erklärt Laura Fogelman vom bekannten Vape-Hersteller Pax:
„Wir haben unsere Preise nicht erhöht, sondern die zusätzlichen Kosten in Kauf genommen, um die Produkte für unsere Kunden erschwinglich zu halten.“
Heute produziert Pax bestimmte Geräte in Malaysia, während andere Komponenten weiterhin aus China stammen.
Auch andere Hersteller wie Ispire Technology und Active haben ihre Produktionsstandorte diversifiziert. Ispire baut aktuell sogar eine neue Fabrik in Malaysia mit 70 Produktionslinien, von denen einige speziell für Cannabis-Vapes gedacht sind. Laut Co-CEO Michael Wang war klar, dass Handelskonflikte zwischen den USA und China langfristig nicht verschwinden werden.
„Egal, wer im Weißen Haus sitzt – der geopolitische Konflikt mit China ist in vollem Gange und wird nicht mehr verschwinden“, so Wang.
Neue Standorte für die Produktion
Malaysia und Indonesien haben sich als interessante Alternativen für die Produktion erwiesen. Diese Länder bieten eine gute Infrastruktur und günstige Produktionsbedingungen. Laut Nick Kovacevich von CCell sind die Versandkosten aus Indonesien ähnlich wie aus China, da das Land massiv in Logistik investiert hat.
Allerdings gibt es weiterhin Abhängigkeiten von chinesischen Komponenten wie Keramik, Heizspulen und Glas für Vape-Kartuschen. China bleibt also ein wichtiger Teil der Lieferkette.
Steigende Preise und Risiken für Verbraucher
Die höheren Zölle könnten dazu führen, dass einige Unternehmen billigere und qualitativ schlechtere Komponenten nutzen. Das wäre nicht nur ein Problem für die Branche, sondern auch für die Verbraucher.
Douglas Fischer von Active warnt davor, dass Vape-Produkte von fragwürdigen Anbietern den Markt überfluten könnten:
„Viele seriöse Hersteller legen großen Wert auf Qualität. Doch je teurer die regulären Produkte werden, desto attraktiver wird der Schwarzmarkt mit billigeren, aber potenziell unsicheren Alternativen.“
Besonders problematisch: Viele Cannabis-Unternehmen sind finanziell angespannt und können sich keine großen Lagerbestände leisten. Statt sich auf die neuen Zölle vorzubereiten, warten sie, bis sie reagieren müssen. Das könnte die Preise weiter steigen lassen.
Verbraucherschutz: Worauf sollte man achten?
Um sich vor minderwertigen Produkten zu schützen, sollten Cannabis-Händler und Konsumenten darauf achten, dass Hersteller transparente Qualitätskontrollen nachweisen. Douglas Fischer empfiehlt, gezielt nach Tests auf Schwermetalle, BPA und andere Schadstoffe zu fragen. Auch Langzeitstudien zur Stabilität der Produkte können Hinweise auf die Sicherheit geben.
Fazit: Die steigenden Zölle auf chinesische Vape-Produkte haben massive Auswirkungen auf die Branche. Während viele Hersteller nach neuen Produktionsstandorten suchen, könnte die Unsicherheit zu mehr Billig-Produkten und potenziellen Risiken für Verbraucher führen. Wer sichere Vape-Produkte kaufen möchte, sollte sich gut über die Herkunft und Qualität der Hardware informieren.