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Sonntag, März 16, 2025
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Kreis Groß-Gerau will Teil eines neuen Cannabis-Forschungsprojekts werden

Der Kreis Groß-Gerau möchte sich an einem spannenden Forschungsprojekt beteiligen, das die kontrollierte Abgabe von Genusscannabis in Apotheken wissenschaftlich untersuchen soll. Der Antrag dafür sollte im Januar 2025 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden. Das Projekt soll fünf Jahre lang laufen und Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft liefern.

Wer steckt hinter dem Forschungsprojekt?

Am Donnerstag, den 19. Dezember 2024, stellten die Beteiligten das Vorhaben im Landratsamt Groß-Gerau vor. Drei starke Partner sind mit an Bord:

  • Der Kreis Groß-Gerau: Er hatte bereits im Juli 2024 beschlossen, sich für ein solches Forschungsprojekt zu bewerben.
  • Die Cansativa Group: Ein erfahrenes Unternehmen aus Mörfelden-Walldorf, das sich auf den Import und Vertrieb von Medizinalcannabis spezialisiert hat.
  • Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf: Sie übernimmt die wissenschaftliche Begleitung des Projekts.

Die Beteiligten sind überzeugt, dass die Ergebnisse dieser Studie nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern auf großes Interesse stoßen werden.

Was soll erforscht werden?

Professor Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität erklärte, dass es bei der Forschung nicht um medizinische Themen geht, sondern um gesellschaftliche Fragestellungen. Einige wichtige Punkte sind:

  • Kann durch den legalen Verkauf von Cannabis der Schwarzmarkt zurückgedrängt werden?
  • Wo kaufen Konsumenten ihr Cannabis und ändert sich ihr Kaufverhalten?
  • Gibt es Unterschiede in der Nutzung je nach Alter, Geschlecht oder sozialem Hintergrund?
  • Sind Menschen bereit, für sicheres, legal erworbenes Cannabis mehr Geld zu zahlen?
  • Wie könnten Steuern auf Genusscannabis erhoben werden?
  • Schafft die Legalisierung neue Arbeitsplätze?

Der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan betonte die Vorteile des Kreises Groß-Gerau für dieses Forschungsprojekt: Die Nähe zum Frankfurter Flughafen und die vorhandene Logistik- und Handelsinfrastruktur machen den Standort besonders geeignet.

Wer kann teilnehmen?

Cannabiskonsumenten, die an der Studie teilnehmen möchten, müssen im Kreis Groß-Gerau wohnen und mindestens 18 Jahre alt sein. Die Anmeldung erfolgt anonymisiert über eine spezielle App.

Cansativa bringt Erfahrung ein

Benedikt und Jakob Sons, die Geschäftsführer der Cansativa Group, betonten ihre jahrelange Erfahrung im Umgang mit Medizinalcannabis. Ihr Unternehmen beliefert bereits rund 2000 Apotheken in ganz Deutschland und hat große Expertise in der Qualitätssicherung und im Genehmigungsverfahren. Sie haben bereits erste Apotheken aus dem Kreis Groß-Gerau gefunden, die Interesse an der Teilnahme gezeigt haben.

In den kommenden Monaten wird das Forschungsteam die genauen Abläufe festlegen, um den Antrag beim BLE erfolgreich einzureichen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte Groß-Gerau schon bald eine Vorreiterrolle in der wissenschaftlichen Erforschung von Cannabis übernehmen.

Benjamin
Benjamin
Benjamin beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Cannabis in all seinen Facetten. Die aktuellen Entwicklungen zur Entkriminalisierung beobachtet er mit einer Mischung aus Sorge und Bewunderung. Dabei ist es ihm wichtig, das Thema aus einer neutralen Perspektive zu betrachten – ohne es zu verteufeln oder unkritisch gutzuheißen. Er strebt danach, einen allumfassenden Blick auf die verschiedenen Aspekte des Themas zu werfen und unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten.

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