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Sonntag, März 16, 2025
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Gefährlicher Cannabis-Wirkstoff: Psychose und Suizidversuch nach einmaligem THCP-Konsum

Cannabis und seine verschiedenen Wirkstoffe sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Viele Menschen nutzen Cannabis zur Entspannung oder aus medizinischen Gründen. Doch nicht alle Cannabinoide sind gleich: Ein neuer Wirkstoff, Delta-9-Tetrahydrocannabiphorol (THCP), hat eine viel stärkere Wirkung als das bekannte THC. Eine aktuelle Fallstudie zeigt nun, dass THCP ernste Nebenwirkungen haben kann – selbst bei erfahrenen Cannabis-Konsumenten.

Was ist THCP?

THCP ist ein natürlicher Bestandteil der Cannabis-Pflanze, allerdings in sehr geringen Mengen. Aufgrund seiner hohen Potenz wird es mittlerweile isoliert und sogar synthetisch hergestellt. In einigen Ländern und Regionen ist THCP bereits in Cannabis-Produkten aus Dispensaries (Verkaufsstellen für Cannabis) erhältlich. Was viele nicht wissen: THCP bindet bis zu 30-mal stärker an die Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn als normales THC, was es extrem psychoaktiv macht.

Ein dramatischer Fall: Psychose nach nur einer Dosis

Ein Fallbericht, der kürzlich in einer medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, beschreibt einen jungen Mann, der nach einmaligem Konsum von 8 mg THCP schwere psychotische Symptome entwickelte. Obwohl er regelmäßig THC-Produkte konsumierte und nie zuvor psychotische Symptome hatte, erlebte er nach der Einnahme von THCP eine 48-stündige Psychose. Er fühlte sich entfremdet von sich selbst (Depersonalisation) und war überzeugt, bereits tot zu sein. Die Situation eskalierte so weit, dass er sich eine schwere Verletzung am Brustkorb selbst zufügte. Erst im Krankenhaus, nach einer einmaligen Gabe eines starken Beruhigungsmittels, beruhigten sich die Symptome.

Warum ist THCP so riskant?

THCP ist viel stärker als normales THC, weshalb selbst erfahrene Konsumenten unerwartet starke Wirkungen spüren können. Das größte Problem ist, dass bisher kaum wissenschaftliche Studien zu den Risiken von THCP existieren. Da es ein relativ neuer isolierter Wirkstoff ist, gibt es kaum Erfahrungen mit Langzeitfolgen oder sicheren Dosierungen.

Was bedeutet das für Jugendliche und junge Erwachsene?

Besonders junge Menschen experimentieren oft mit neuen Substanzen und unterschätzen dabei die Gefahren. THCP kann viel stärkere psychische Nebenwirkungen haben als normales THC, selbst bei Personen, die bereits an Cannabis gewöhnt sind. Wer neue Cannabis-Produkte ausprobieren möchte, sollte sich vorher gut informieren und besonders vorsichtig sein.

Fazit

Der Fall zeigt, dass THCP eine ernsthafte Gefahr für die psychische Gesundheit darstellen kann. Selbst eine einzige Einnahme kann zu starken Halluzinationen, Psychosen und sogar Selbstverletzungen führen. Auch wenn Cannabis in vielen Ländern immer mehr akzeptiert wird, sollten Konsumenten besonders vorsichtig mit neuen, hochpotenten Cannabinoiden wie THCP umgehen.

Falls du oder jemand, den du kennst, nach dem Konsum von Cannabis starke psychische Symptome verspürt, ist es wichtig, sofort medizinische Hilfe zu suchen. Deine psychische Gesundheit geht vor!

Benjamin
Benjamin
Benjamin beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Cannabis in all seinen Facetten. Die aktuellen Entwicklungen zur Entkriminalisierung beobachtet er mit einer Mischung aus Sorge und Bewunderung. Dabei ist es ihm wichtig, das Thema aus einer neutralen Perspektive zu betrachten – ohne es zu verteufeln oder unkritisch gutzuheißen. Er strebt danach, einen allumfassenden Blick auf die verschiedenen Aspekte des Themas zu werfen und unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten.

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